Wer haftet bei einem Schaden in der Mietwohnung?
Mietende Personen sind oft unsicher, welche Versicherungen sie wirklich brauchen und welche Verantwortung sie tragen. Manche denken, dass sie sich um nichts kümmern müssen, solange sie in einer Mietwohnung leben. Das ist so nicht ganz richtig. Auch in einer Mietwohnung sind Sie für Ihren eigenen Hausrat zuständig. Dazu zählen unter anderem persönliche Gegenstände wie Möbel, Kleidung und Elektrogeräte. Und auch für Schäden an Dritten, wie beispielsweise Ihrem Nachbarn, haften Sie selbst. Tritt der Schaden am Gebäude auf, wie etwa durch ein defektes Leitungsrohr oder ein zerbrochenes Fenster, ist das Sache der vermietenden Person.
Welche Versicherungen sind für Mietende wichtig?
Je nach Ursache und Schaden greifen verschiedene Versicherungen. Bei einem Wasserschaden in der Wohnung ist das zum Beispiel der Fall. Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, gibt es drei Versicherungen, mit denen Sie in vielen Schadensfällen auf der sicheren Seite sind:
- Private Haftpflichtversicherung
- Hausratversicherung
- Rechtsschutzversicherung, Schwerpunkt Mietrecht
Private Haftpflichtversicherung
Ein Leben ohne private Haftpflichtversicherung ist möglich, aber teuer. Sie sichert Sie finanziell vor Schäden ab, die Sie an der Mietwohnung oder bei Dritten (z. B. Ihrem Nachbarn) verursachen: Ihnen fällt ein Parfüm-Flakon ins Waschbecken und die Schüssel zerspringt? Die Privathaftpflicht springt für die Kosten ein. Auch wenn Ihre Waschmaschine ausläuft und das Parkett und die darunter liegende Wohnung beschädigt, hilft die Versicherung weiter. Selbst der Verlust Ihres Haustürschlüssels und der Wechsel von dem Türschloss können je nach Tarif über die private Haftpflicht versichert sein.
Achten Sie bei der Wahl der privaten Haftpflichtversicherung auf ausreichend hohe Deckungssummen und einen guten Leistungsumfang.
Hausratversicherung
Wenn Sie Ihr persönliches Hab und Gut in einer Mietwohnung schützen wollen, kommen Sie nicht um eine Hausratversicherung herum. Diese Versicherung repariert oder ersetzt Ihren Besitz bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Einbruchdiebstahl. Insbesondere bei einem großen Hausstand oder wertvollen (Luxus-)Gegenständen lohnt sich die Hausratversicherung. Achten Sie hier auf eine ausreichend hohe Deckungssumme. Auch Zusatzbausteine wie die Elementarschadenversicherung können sinnvoll sein. Sie versichert Ihr Eigentum gegen Schäden durch Naturereignisse wie Hochwasser, Starkregen oder Überschwemmung.
Möchten Sie Ihr persönliches Hab und Gut auch im Urlaubs absichern? Dann sollte Ihre Police die sogenannte Außenversicherung beinhalten. Diese schützt Sie zum Beispiel, wenn Wertgegenstände aus dem Hotelzimmer gestohlen werden.
Fensterscheiben und Wintergärten sind in der Regel durch die Wohngebäudeversicherung der vermietenden Person abgedeckt. Das Cerankochfeld und Aquarien zählen zum Hausrat und können von Ihnen über den sogenannten Zusatzbaustein Glasversicherung in der Hausratversicherung abgesichert werden. Dieser Schutz springt unter anderem auch bei Glasbruch von Glasmöbeln wie Tischen und Vitrinen ein.
Rechtsschutzversicherung
Laut dem Deutschen Mieterbund wurden 2022 über 180.000 Mietstreitigkeiten vor Gericht ausgetragen. Konflikte zwischen mietenden und vermietenden Personen sind also keine Seltenheit. Ob Eigenbedarfskündigung, Nebenkostenabrechnung oder Schönheitsreparaturen: Endet ein Konflikt vor Gericht, müssen Sie als mietende Person die Anwalts- und Gerichtskosten selbst zahlen und das kann sehr schnell sehr teuer werden. Insbesondere dann, wenn sich der Streit über Jahre hinweg zieht. Eine gute Rechtsschutzversicherung für Mietrecht reicht Ihnen in solchen Fällen die helfende Hand und schützt Sie vor finanziellen Belastungen. Sie springt für die Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten ein, ermöglicht Ihnen juristische Beratung im Vorfeld und vermittelt auf Wunsch eine Mediation (außergerichtliche Streitbeilegung).