Wasserschaden in der Mietwohnung: Das sollten Sie wissen
Wasserschaden – Was tun?
Ein Wasserschaden in der Mietwohnung – meist keine gute Nachricht für Sie, Ihre Hausverwaltung und manchmal sogar der ganzen Hausgemeinschaft! Der Schaden kann hohe Kosten verursachen. Aus diesem Grund ist der richtige Schutz an Ihrer Seite wichtig. Je nach Schadensursache und Schuldfrage kommen unterschiedliche Versicherungen auf. Welche das sind und was Sie im Falle eines Wasserschadens in der Mietwohnung tun sollten, zeigen wir Ihnen heute. Checkliste mit Soforthilfetipps inklusive.
Soforthilfe: Was sollten Sie bei einem Wasserschaden tun?
Kosten: Welche Versicherung zahlt bei Wasserschäden?
Vorsorge: Wie können Sie Wasserschäden vorbeugen?
Wasserschaden melden
Für GVV-Kunden: Melden Sie Ihren Wasserschaden einfach und schnell online über unser Service-Tool. Wir kümmern uns um den Rest.
Was sollten Sie bei Wasserschäden in der Mietwohnung tun?
Falls Sie gerade von einem akuten Wasserschaden betroffen sind, gilt: keine Panik und kurz durchatmen. Mit ein paar schnellen und einfachen Maßnahmen können Sie den Schaden, so gut es geht, eindämmen. Das ist übrigens wichtig, um später den Versicherungsschutz voll auszuschöpfen. Stichwort: Schadenminderungspflicht! Ignorieren Sie zum Beispiel einen Wasserschaden, greift die Versicherung eventuell nicht (mehr). Um den Schaden zu mindern, müssen Sie sich aber niemals in Gefahr bringen.
Checkliste bei einem Wasserschaden
Wasserzufuhr stoppen
Bei einem Rohrbruch oder einem Wasseraustritt an einem defekten Gerät drehen Sie sofort den betreffenden Absperrhahn zu. Im Falle eines geplatzten Schlauches der Waschmaschine reicht es, wenn Sie das Ventil am Anschluss schließen. Ist der Wasseraustritt an der Heizungsanlage, schalten Sie diese aus.
Strom abstellen
Bei einem größeren Wasseraustritt ist es sinnvoll, wenn Sie den Strom im betreffenden Bereich abstellen. Denn: Wasser leitet Strom. Es könnte sonst zu Kurzschlüssen kommen.
Schaden begrenzen
Haben Sie das Wasser gestoppt und den Strom ausgeschaltet, können Sie mit der Beseitigung des Wassers beginnen. Etwa mit Eimern, Handtüchern oder Decken, damit das Wasser nicht in den Boden gelangt. Ist die Wassermenge deutlich größer, kann ein Nasssauger oder im Notfall sogar die Feuerwehr helfen.
Persönliches Hab und Gut sichern
Steht kein Wasser mehr in der Mietwohnung, können Sie Ihr Hab und Gut wie Möbel, Elektrogeräte oder Wertgegenstände retten. Bringen Sie Ihre persönlichen Gegenstände dazu in trockene Bereiche. Das Wasser steht noch in der Wohnung? Versuchen Sie Ihre Möbel und persönlichen Gegenstände auf Erhöhungen abzustellen und dadurch zu sichern.
Schaden dokumentieren
Dokumentieren Sie den Schaden mit Ihrem Handy und machen Sie Fotos. Detailaufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln können später für die Versicherung hilfreich sein.
Versicherung, Vermietenden und ggf. Nachbarschaft informieren
Leben Sie in einer Mietwohnung, geben Sie sofort der Hausverwaltung beziehungsweise Ihrem Vermietenden Bescheid. Bei größeren Wassermengen sollten Sie auch Ihren Nachbarn benachrichtigen. Informieren Sie zeitnah die zuständige Versicherung — mehr dazu weiter unten! Den Schaden können Sie ganz einfach telefonisch, online oder per E-Mail melden. Bitte beachten Sie: Eine zu späte Schadenmeldung bedeutet unter Umständen den Verlust des Versicherungsschutzes.
Welche Versicherung zahlt bei Wasserschäden in der Mietwohnung?
Ein Wasserschaden in der Wohnung ist nicht nur ärgerlich, sondern sorgt für hohe Kosten. Haben Sie die Soforthilfemaßnahmen ergriffen, stellen Sie sich bestimmt die nächste Frage: Wer übernimmt die Kosten für den Schaden? Je nach Ursache und Schuldfrage gibt es drei Versicherungen, die bei einem Wasserschaden einspringen können: Hausratversicherung, Wohngebäudeversicherung und private Haftpflicht. Alle wichtigen Infos erhalten Sie hier.
Hausratversicherung
Die Hausratversicherung greift bei Schäden durch Leitungswasser. Dazu zählen zum Beispiel Rohrbrüche und Lecks an der Waschmaschine oder der Geschirrspülmaschine. Auch Schäden durch auslaufende Aquarien und Wasserbetten sind in manchen Hausratpolicen inbegriffen. Prüfen Sie dazu einfach Ihre Versicherungsunterlagen.
Grundsätzlich deckt die Hausratversicherung Schäden an Ihrem Hausrat, also Ihrem persönlichem Hab und Gut, ab. Das können zum Beispiel Möbel, Teppiche, Elektrogeräte, Kleidung und Wertsachen sein. Bei einem Wasserschaden in der Mietwohnung ist Ihre eigene Hausratversicherung daher ein wichtiger Schutz und oft einer der ersten Ansprechpartner.
Bei einem Leitungswasserschaden in der Wohnung kommt es schnell zu Beschädigungen am Gebäude selbst. Wände, Böden und die fest verbaute Einbauküche können dann unbrauchbar werden. In diesen Fällen reguliert die Wohngebäudeversicherung den Schaden. Leben Sie in einer Mietwohnung, ist der passende Versicherungsschutz Sache des Vermietenden. Wenn Sie selbst Eigentum besitzen (Wohnung oder Haus), sollten Sie sich mit einer Wohngebäudeversicherung entsprechend geschützt haben. Ansonsten zahlen Sie aus eigener Tasche.
Übrigens: Wasserschäden außerhalb der Wohnung zum Beispiel durch Hochwasser, Sturmflut oder Starkregen sind in der reinen Wohngebäudeversicherung nicht abgedeckt. Diese Naturgefahren können zusätzlich versichert werden über die sogenannte Elementarversicherung. Leben Sie in einer Mietwohnung, hat sich der Vermietende darum zu kümmern. Sollten Sie Eigentum besitzen, empfehlen wir Ihnen, über den Zusatzschutz nachzudenken.
Ist der Wasserschaden in der Mietwohnung bis zur Nachbarwohnung durchgedrungen und hat dort Schäden verursacht? Dann wenden Sie sich an Ihre private Haftpflichtversicherung. Sie greift immer dann, wenn Sie Schäden bei Dritten verschulden. Im Falle eines Wasserschadens kann das zum Beispiel passieren, wenn der Schlauch Ihrer Waschmaschine platzt und das Wasser in die Nachbarwohnung läuft. Umgekehrt gilt dies natürlich genauso: Wenn ein Wasserschaden beim Nachbarn zu Schäden in Ihren vier Wänden führt, ist die private Haftpflichtversicherung des Nachbarn dafür zuständig.
Gut zu wissen: Durch einen Wasserschaden in der Nachbarwohnung wurden Ihre Möbel beschädigt, Ihr Nachbar hat aber keine private Haftpflichtversicherung? Prüfen Sie Ihre Versicherungsunterlagen! Ist die sogenannte Forderungsausfalldeckung für Schäden im Leistungsumfang enthalten, können Sie die Kosten bei Ihrer eigenen Privathaftpflicht einreichen.
Ein Wasserschaden kommt meist unerwartet und plötzlich. Sie können ein paar einfache Maßnahmen ergreifen, um sich bestmöglich davor zu schützen. Sollte doch mal etwas passieren, wissen Sie nun, welche Versicherung im Schadensfall für Sie einspringt.
Hier sind 7 Tipps zum Vorbeugen von Wasserschäden in der Mietwohnung:
Lassen Sie Geräte und Armaturen grundsätzlich vom Fachmann installieren.
Nutzen Sie Waschmaschinen und Geschirrspülmaschinen mit Aqua-stop.
Nutzen Sie wasserführende Geräte nur, wenn Sie zu Hause sind.
Schließen Sie den Hauptwasserhahn während Ihres Urlaubs.
Installieren Sie Wassersensoren im Bad und in der Nähe wasserführender Geräte. Sie lösen bei Berührung mit Wasser einen Alarm aus.
Heizen Sie in der kalten Jahreszeit alle Räume, um Frostschäden zu vermeiden.
Klären Sie bei Entdeckung von feuchten Stellen immer die Ursachen ab.
Unser Tipp: Verstauen Sie wichtige Papiere und Unterlagen in feuer- und wasserfesten Dokumententaschen. So kann im Ernstfall nichts beschädigt werden oder gar verloren gehen.
Hohe Produktqualität und guter Service sind uns sehr wichtig. Aus diesem Grund lassen wir die Qualität unserer Leistungen regelmäßig von unabhängigen Instituten überprüfen. Auf uns können Sie vertrauen.
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